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Baugestaltung

Baustil

Durch die Geschichte des Architekten, das Baujahr und vor allem durch das äußere Erscheinungsbild lässt sich die Schule eindeutig dem Jugendstiel zuordnen. Diese Stilrichtung hielt in Deutschland um 1890 Einzug und dauerte etwa 20 Jahre an, erstreckte sich also auch auf die Zeit der Erbauung der Schule.

 

Die Hauptelemente des Jugendstils sind geschwungene, der Natur nachgeahmte Linien, die jedoch stark vereinfacht sind und spielerisch leicht wirken. Weiterhin entfernt sich die Stilrichtung von dem übermäßigen Symmetriestreben der Zeit vor dem 20. Jahrhundert. Der Jugendstil ist überhaupt eine Antwort auf den Historismus, eine Stilrichtung, die die Charakteristiken von früheren Baustilen wie z.B. Gotik oder Barock nachahmt.

 

Die Idee des Jugendstils, künstlerische Aspekte und praktischen Nutzen zu vereinen, ist in der Schule deutlich erkennbar, wie z. B. an den kunstvollen Fenster- und Torbögen mit teilweise verzierten Schlusssteinen, den verzierten Säulen im Treppenhaus oder den kunstvoll abgerundeten Ecken im Innenbereich. All diese Schmuckelemente erfüllen nicht nur künstlerische Ansprüche, sondern haben zumeist auch einen besonderen Nutzeffekt. So ist eine abgerundete Ecke in einer Schule mit vielen Kindern nicht nur gut anzusehen, sondern mindert auch das Verletzungsrisiko. Die verstärkten Hausecken machen das Gebäude optisch stabiler und bringen eine höhere Wärmedämmung an den wärmetechnisch kritischen Häuserecken.

 

Ein weiteres für den Jugendstil typisches Element ist die Kombination von reinem Mauerwerk und Fachwerksbau, wie es teilweise im Dachgeschoss des Gebäudes der Fall ist. Die Fachwerkstruktur besitzt neben den normalen geraden Streben, wie auf der Abbildung 5 gut zu erkennen, auch Bögen und geschwungene ehemalige Hortgebäude (rechts unten) Fachwerkstäbe. Geschwungene und bogenförmige Elemente sind laut statischer Definition keine richtigen Fachwerkstäbe. Sie tragen jedoch trotzdem zur Stabilisierung des Systems bei. Derartige Stäbe sollen jedoch hauptsächlich dekorative Zwecke erfüllen. Das Gefach ist bei diesem Gebäude mit Ziegelwerk gefüllt und von außen verputzt. Das Holz ist grün, d.h. mit der „Leitfarbe“ des Gebäudes, gestrichen, welche immer wieder an der Fassade zu finden ist, so z.B. am Sockel, an den Bögen über den Fenstern und vor der Renovierung auch an den Fensterrahmen.

 

Nutzung und Einbindung in die Umgebung

Das Grundstück mit einer Größe von etwa 14100 m² befindet sich in städtischem Besitz. Es liegt bei ca. 134,7 NN im Westen und bei ca. 132,0 NN im Osten - das Gelände ist also fast eben. Die Schule liegt zentral und ist ausreichend an die öffentlichen Verkehrsmittel angeschlossen. Die Nachbarbebauung besteht überwiegend aus Wohngebäuden. Neben dem Schulgebäude und der Turnhalle gibt es noch zwei Hausmeisterwohnungen, Garagen, Schuppen und ein ehemaliges Hortgebäude auf dem Grundstück. Die Freiflächen des Hortes werden derzeit als Spiel- und Pausenflächen auch von der Grundschule genutzt. Der Stellplatz und die Garage auf dem Schulgrundstück sind ausschließlich für die Hausmeisterwohnungen gedacht. Bei der Sanierung des Objektes wurden keine weiteren Stellflächen vorgesehen - nicht nur weil im öffentlichen Straßenbereich ausreichend Parkraum vorhanden ist, sondern auch weil hier der Bestandsschutz greift.

 

Die Nutzung des von uns gewählten Immobilien, der 37. Grundschule / 36. Mittelschule, war schon immer die einer Schule - eine Einrichtung, ein geistiges Zentrum, in der jungen Menschen Wissen sowie ein werte- und zielorientiertes Handeln vermittelt wird und sie somit für ihr späteres Leben fit gemacht werden. Die grundlegende Struktur des Gebäudes hat sich in seiner über einhundertjährigen Geschichte kaum geändert. Ursprünglich war die Schule zweigeteilt, in eine Knabenund eine Mädchenschule. Diese beiden Bereiche waren für die Schüler räumlich getrennt. Eine derartige Abgrenzung gibt es heute nicht mehr. Beide Bereiche wurden über einen Flur verbunden. Dies ist auch aus Brandschutzgründen erforderlich gewesen. Zudem wird dadurch für beide Teilbereiche der Zugang zur Sporthalle, zum den Spielgeräten, oder zum Speisesaal im Keller gewährleistet. Die beiden Schulen mit 4 bzw. 6 Klassenstufen haben insgesamt etwa 500 Schüler mit je 2 bis 3 Klassen pro Klassenstufe. Die Auslastung der Schule ist für die kommenden Jahre gesichert, denn wie uns die Schulleitung mitteilte, wird es im Bezirk Löbtau trotz der rückläufigen Einwohnerzahl für die nächsten Jahre genügend Kinder geben, welche den Fortbestand der Schule sichern.


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